Lars Heidemann
17. April 2008
Was ist ein Blog? Was ist ein Intranet? Brauche ich das? In diesem Artikel stelle ich Ihnen beide Werkzeuge zur internen und externen Kommunikation vor und zeige Fallstricke auf.
Oft nur von "Global Playern" betrieben, aber auch für den kleinen Einzelhändler um die Ecke interessant, ist das Blog ein Mittel die eigene Bekanntheit oder die seiner Produkte zu steigern. Das digitale Tagebuch, das Blog, hat im Zeitalter des digitalen Miteinanders, dem interaktiven Web (aka web 2.0), eine für dieses Medium lange Geschichte, die bis in die 1990er reicht.
Dieses digitale Tagebuch, von den Pionieren des Internets als wirkliches Tagebuch genutzt, rückte in den letzten Jahren immer mehr in das Interesse der (Internet-) Marketingstrategen.
Ein kleines Netzwerk zu Hause oder in der Firma ist schon ein Intranet. Mehrere vernetzte Intranets bilden das Internet. Dies ist eine sehr vereinfachte und auch nicht ganz korrekte Darstellung, soll hier aber erst einmal so stehen bleiben. Wie wir uns alle im Internet über dies und das informieren — so wie Sie es vielleicht gerade tun, wenn Sie diese Seite lesen — könn(t)en sich die Mitarbeiter einer Firma auch im Intranet informieren. Sicherlich ist ein Intranet erst ab einer bestimmten Größe des Betriebes sinnvoll, aber die Funktionsweise kann man auch heute noch mit analogen Mitteln, wie Aushängen oder Mitarbeitergespräche abbilden. Denn nichts anders ist ein Intranet: schwarzes Brett oder Informationsveranstaltung eines Unternehmens.
Blog und Intranet sind vielfältig und (fast) immer gewinnbringend nutzbar, wenn auch auf sehr unterschiedliche Arten. Eine — leider viel zu wenig genutzte — Art ist die interne Kommunikation in einem Unternehmen oder der Austausch und die Bereitstellung von Informationen, wenn man dezentral organisiert ist.
Für sehr große Unternehmen ist es schlichtweg unmöglich alle Mitarbeiter immer durch Informationsveranstaltungen auf dem Laufenden zu halten. Und schwarze Bretter sind aus der Mode gekommen. Das Intranet bietet vielen Unternehmen daher die Möglichkeit Informationen gebündelt und nach Themen sortiert zu kommunizieren. Wie dem Kunden über die Produktübersicht der Unternehmenswebsite, können dem Mitarbeiter über das Intranet zu bestimmten Themen Informationen angeboten werden. Natürlich ist das Intranet kein Garant dafür, dass diese Informationen auch wahrgenommen werden, wie am schwarzen Brett kann man die angebotenen Informationen wahrnehmen oder aber daran vorbeigehen. Wollte man früher sicherstellen, dass wichtige Informationen auch beim Mitarbeiter ankommen, hat man sich ein Schriftstück abzeichnen lassen. Dies kann man heute digital sehr viel zeit- und papiersparender erledigen.
In unserer globalisierten Welt hat das Intranet aber auch die Aufgabe Mitarbeitern, die in unterschiedlichen Zeitzonen leben und arbeiten alle notwendigen Informationen _jederzeit_ zugänglich zu machen. So sind elektronische Arbeitspläne, technische Informationen zu den Produkten oder Preislisten und Adressverzeichnisse nur ein paar der denkbaren Anwendungsmöglichkeiten. Auch Workflow-Management und Terminplanung sind so vom heimischen Rechner möglich, den man über VPN mit dem Intranet verbinden kann.
Im Intranet kann auch ein Wiki (ähnlich der Wikipedia, aber nur für den internen Gebrauch) installiert werden, dass zur Wissenssicherung genutzt werden kann. Ein wirklich effizientes Wiki hilft dem Unternehmen dabei das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen. Man kann schnell nachschlagen, ob bestimmte Fragen nicht schon einmal gestellt und beantwortet wurden. Die moderne Unternehmensführung hat es nämlich leider in der heutigen Zeit versäumt die Know-how-Träger im Unternehmen zu behalten, weil Sie augenscheinlich zum alten Eisen gehören. Dieses Wissen ist für solche Unternehmen hoffnungslos verloren oder muss teuer wieder eingekauft werden.
Über den aktuellen Entwicklungsstand, Tipps und Tricks bei der Benutzung eines Produkts oder aber nur zum Zeitvertreib, kann ein Blog genutzt werden. Große Unternehmen, wie Microsoft, Google oder Apple nutzen Blogs, um über aktuelle Entwicklungen zu berichten. Nicht zum Zeitvertreib, sondern rein zu werblichen Zwecken. Die Mitarbeiter werden sogar dazu angehalten zu bloggen. Dies stellt eine nicht zu verkennenden Werbemöglichkeit dar, die Produkte (aktuelle oder zukünftige) publik zu machen.
Nun, es sind nicht nur Unternehmen der "New Economy", die ein Blog für sich entdeckt haben. Auch Fischer oder TOX Dübel, Fahrrad- oder Gummistiefel-Hersteller bloggen.
Die Tipps und Tricks, die diese Unternehmen anbieten werden von den Lesern geradezu aufgesogen und erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Der Wert dieser Blogs für die Kundenbindung lässt sich nur erahnen und wird wohl nur dem Unternehmen selbst bekannt sein.
Eine Intranetlösung ist für viele Unternehmen noch Zukunftsmusik. Für viele KMU aber eine überlegung wert, da sich mittelfristig durch Prozessoptimierung Geld sparen lässt.
Ein Blog ist sehr kostengünstig über diverse Anbieter zu realisieren und so auch für kleinere Unternehmen und Selbständige eine Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Einfach die Suchmaschine seiner Wahl anschmeißen und gucken, was es an Angeboten gibt.
Aber sowohl für das Intranet, als auch das Blog gibt es Spiel- und Benimmregeln. Blogs sollten nicht zu werblich sein, denn dann wird man als Hersteller kaum Akzeptanz bei den Lesern finden. Der potenzielle Kunde ist ja immerhin schon auf der eigenen Website gelandet, warum ihn also noch zusätzlich bombadieren. Lieber _echte_ Mehrwertinformationen anbieten, die den Leser gerne zurückkehren lassen. Und im Intranet gelten auch die gleichen Vorgaben, wie für die "analoge" unternehmensinterne Kommunikation.