Lars Heidemann
7. Januar 2011
So lautete das Fazit von Josh Belzman, Redakteur von MSNBC (im Original "The iPad is useless.") nach seinem ersten Test im Mai 2010. Der österreichische Standard schlug mit der überschrift "Ein ,magisches' Ding, das niemand braucht?" in die gleiche Kerbe.
Zugegeben, meine Headline ist effekthaschend, aber nichts anderes dürfte der lautstarke Versuch von Apples Mitbewerbern sein, die Defizite des iPads hervor zu kehren.
Die Liefersituation des iPads ist auf Grund der großen Nachfrage immer noch angespannt.
Das iPad hat damit nicht das Schicksal von Apples Newton geteilt, dessen Akzeptanz eher gering war. Vielleicht, weil damals ein solches Gerät seiner Zeit voraus war. Mark Twain sagte einmal "Jeder Mensch mit einer neuen Idee ist zunächst ein Spinner und Verrückter — bis er mit dieser Idee erfolgreich ist."
Der Erfolg des iPads gibt Apple Recht.
Auf der CES (Consumer Electronics Show, Las Vegas) bläst die Industrie mit über 80 iPad-Konkurrenten zum Angriff. Das Handelsblatt titelt daher "Der Angriff der iPad-Killer". Ob Motorola, Samsung und Co aber auf den Hochgeschwindigkeitszug aufspringen können, ist fraglich.
Schon beim iPod ist es den anderen MP3-Herstellern nicht geglückt - Sony, der Erfinder des Walkmans, hat diesen Markt sogar gänzlich verpennt. Bei MP3 Playern mit Festplatte hatte der iPod einige Zeit einen Marktanteil von 92 Prozent inne. Aktuell dürfte sein Anteil am Gesamtmarkt bei ca. 75 Prozent liegen. Ein großes Stück vom Kuchen.
Für mich klingt es nach einem Hilfeschrei der Mitbewerber, um nicht von der iPad Welle gänzlich überrollt zu werden und unter zu gehen und lockt daher mit Funktionen, die das iPad (derzeit) nicht hat. So werden Tablets mit integrierter Kamera für Video-Chats angepriesen oder Geräte mit physikalischer Tastatur und der Möglichkeit Flash-Inhalte abzuspielen.
Viele Tablets basieren auf Googles Android 3.0 Honeycomb und Microsoft hat angekündigt, dass Windows 8 auch für Tablet-Computer gedacht ist.
Lenovo verwendet Windows 7 auf seinem IdeaPad. Somit sind zwar Windows-Applikationen nativ auf dem Gerät lauffähig, die jedoch nicht für eine Touchbedienung optimiert sind. Nutzlos.
Liebe Hersteller, zieht Euch warm an. Steve Jobs ist nicht dafür bekannt Dinge halbherzig anzugehen und die nächste iPad Generation steht schon in den Startlöchern.